TALKTALK

TALKTALK

Theaterworkshop und interaktive Aufführung

In Kooperation mit Kulturzentrum Tollhaus e.V.

Theater der Unterdrückten“ von Augusto Boal
Wurdest Du schon mal Opfer bzw. Zeugin oder Zeuge von Unterdrückung und Du wusstest nicht, was Du tun sollst? Möchtest Du diese Unsicherheiten und Ängste auf spielerische Weise in (selbst-) bewusstes Handeln transformieren? Bist Du offen gegenüber alternativen Theatertechniken?

Diese Fragestellungen waren die Grundlage für den Mitwirkungsprozess bei TalkTalk, einem Workshop, dessen Ergebnis in einer interaktiven Aufführung als "Theater der Unterdrückten" dargeboten wurde. Schauspielerfahrung, Beruf, Geschlecht, Nationalität, etc. spielten dabei keine Rolle.

Das Projekt möchte unbewusste Unterdrückungsmechanismen an die Oberfläche bringen, z. B. wirtschaftliche Ungleichheit, Sexismus, Rassismus, Homophobie und andere. Im ersten Schritt wurden in einem Workshop anhand theaterpädagogischer und interaktiver Übungen sowie in Diskussionen erarbeitet, mit welchen Arten von Unterdrückung Menschen in unserer Gemeinschaft konfrontiert werden.

Eigene Situationen der Teilnehmenden, in denen sie Unterdrückung selbst erlebt oder beobachtet haben, konnten dabei zum Ausdruck gebracht werden. Darauf aufbauend wurden die Teilnehmenden mit der Methode „Theater der Unterdrückten“ vertraut gemacht, die von dem brasilianischen Regisseur Augusto Boal entwickelt wurde.

Diese Methode basiert auf der Interaktion zwischen dem Publikum und den Darstellenden: mit Anweisungen an die Schauspieler*innen schlüpft das Publikum in eine aktive Rolle und bestimmt somit die Handlung und den Ausgang des Stücks. Auf eigenen Wunsch können sich Zuschauer*innen auch in eine Situation einwechseln lassen und Schauspieler*innen ersetzen. Alle Beteiligten gehen auf eine Entdeckungsreise, bei der sie das eigene unbewusste, gesellschaftlich geprägten Stereotypendenken erforschen und Werkzeuge ausprobieren, die in Situationen von Unterdrückung aktiv angewendet werden können. Als Ziel formulierte Augusto Boal: „Die Menschheit wieder menschlich machen.“

Als Ergebnis des Workshops wurden zwei „Szenarien von Unterdrückung“ entwickelt, die am 24. Oktober um 20:00 im Kulturzentrum TOLLHAUS e. V. interaktiv aufgeführt wurden.

Dozentinnen: Christina Christofourou Livani, Angeline Deborde


Gefördert im Rahmen von START – Create Cultural Change. START ist ein Programm der Robert Bosch Stiftung, das in Kooperation mit dem Goethe-Institut Thessaloniki und der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e. V. durchgeführt wird, unterstützt von der John S. Latsis Public Benefit Foundation und der Bodossaki Foundation.

Premiere: Donnerstag, 24.10. 2019, Tollhaus Karlsruhe